Core Training
Core [engl., Kern] beschreibt den anatomischen Komplex zwischen den Knien und den Schultern. Dieser mittlere Körperbereich umfasst somit sowohl die Lenden, als auch die Hüften, das Becken und die Wirbelsäule in ihrer Gesamtheit. Entscheidend ist, dass die besondere Verbindung der Beine mit den Schultern und Armen über den Körperkern erreicht wird. Ein Training der Körpermitte (Core) ist also einerseits ein Training zur Rumpfkräftigung und Stabilität – denn beides ist für einen gesunden Rücken notwendig – andererseits handelt es sich um ein Training, bei dem durch die Rumpfbewegung eine Bein- oder Armaktion eingeleitet oder stabilisiert wird. Ein effektives Core-Training ist als Ganzkörpertraining also ausgerichtet auf die Körpermitte, dem Zentrum (Chi), in asiatischen Lehren als „Hara“ und im Indischen als das „Chakra“ bekannt.
Die tief liegenden Rücken- und Bauchmuskeln (stabilisieren dabei gemeinsam mit den Muskeln des Beckenbodens die gesamte Wirbelsäule (pelvic pyramid). Diese Kernmuskeln mit ihren vielen kurzen Muskelsträngen beginnen jeweils an einem Wirbelkörper, ziehen über zwei bis vier weitere Wirbelkörper hinweg und enden dann dort. Sind sie durch ein entsprechendes Training gestärkt, schützen sie die Wirbelsäule und verhindern so Rückenschmerzen.
Doch meist sind die kleinen Muskeln, die nahe am Gelenk liegen verkümmert oder reagieren zu spät, wenn sie eigentlich die Wirbelsäule stabilisieren sollten.
Das Training dieser (Kern-) Muskeln umfasst eine große Anzahl an klassischen und modernen Übungen mit und ohne Geräte. Neuere Studien zeigen, dass im Körperkern (Core) bereits Muskelaktivitäten gemessen werden können, bevor zum Beispiel ein Arm bewegt oder ein Bein gestreckt wird. Dies unterstreicht die Bedeutung der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur bereits für alltägliche, besonders aber für sportliche Bewegungen oder körperlich belastende Berufe.
Der Körperkern dient wie beschrieben einmal als Keimzelle zur Produktion von äußerlich sichtbarer Kraft (z.B. zum Heben eines schweren Gegenstandes), zum anderen soll die Core-Muskulatur aber nicht nur Kraft für Bewegungen erzeugen, sondern auch die Wirbelsäule stabilisieren und halten.
Eine schwache Rumpfmuskulatur ist immer ein Indiz für unnötig starken Verschleiß in der Wirbelsäule und damit ein Indikator und Frühwarnsystem für zukünftige Schmerzen. Ein gezieltes und dosiertes Training der Körpermitte hält den Rumpf aufrecht und stabil. Zu den wichtigsten Kern-Muskeln gehören die Bauchmuskeln (Vorderseite), die Rücken- und Gesäßmuskeln (Rückseite), das Diaphragma (Zwerchfell und Beckenbodenmuskulatur) sowie zusätzlich bestimmte, die Hüfte umgürtende Muskeln (Unterseite).
Ganz nebenbei, jedoch mit Absicht, kommt es durch die Anspannungen im Beckenboden und die verstärkte Atmung im Zwerchfell, nicht nur zu einer verbesserten inneren Stabilität im Rücken, sondern auch zur Prävention und Verbesserung der Harn haltenden Muskulatur.
Das Kernstück des GYROTONIC Trainings ist einerseits eine innermuskuläre Aufrichtung (autochthone Muskulatur, Core-Muskulatur oder tief liegende Muskulatur genannt). Andererseits geht mit dem Training eine Öffnung der Gelenke einher, die optimalen Raum bietet, sich schmerzfrei bewegen zu können. Entsprechend dieser Definition und erklärenden Beschreibung erfüllt GYROTONIC mit all seinen vielfältigen Übungen alle Voraussetzungen eines effektiven Core-Trainings, denn alle Bewegungen beim GYROTONIC werden von der Körpermitte aus eingeleitet. Damit kräftigen sie nicht nur den Rumpf, sondern stabilisieren ihn gleichzeitig. Sie spüren einen langfristigen Effekt: Durch die Kräftigung der richtigen Muskeln kommt die gute Haltung mit einer inneren Aufrichtung fast ganz von allein. So fühlen Sie sich nach einem solchen Training wie von innen heraus aufgerichtet.

